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Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus & Ausstellung

Ausstellung
  27. Januar 2025

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Dieser Tag erinnert an das unfassbare Leid und die unermessliche Zahl der Opfer des Nationalsozialismus, die unter der Gewaltherrschaft des NS-Regimes entrechtet, verfolgt und ermordet wurden. In Gedenken an diese Opfer lädt die Stadt Görlitz auch in diesem Jahr zu einer Gedenkveranstaltung ein.

Wann: 27. Januar 2025, 15:00 Uhr
Wo: Mahnmal auf dem Wilhelmsplatz, Görlitz

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung werden Oberbürgermeister Octavian Ursu und die Zeitzeugin Renate Aris Gedenkansprachen halten. Musikalisch wird die Veranstaltung durch das Görlitzer Bläserquartett umrahmt.Renate Aris: Zeitzeugin und Überlebende des Holocaust
Renate Aris ist eine der letzten Überlebenden des Holocaust in Sachsen und eine bedeutende Zeitzeugin. Geboren 1935 in Dresden, erlebte sie bereits in jungen Jahren die brutalen Folgen des Nationalsozialismus. Sie war drei Jahre alt, als in der sogenannten "Reichspogromnacht" 1938 Synagogen brannten und jüdische Menschen gejagt, misshandelt und inhaftiert wurden. Für Renate Aris war dies der Beginn einer Reihe von Schicksalsschlägen, die ihr Leben für immer prägten. Mehr als 20 Mitglieder ihrer Familie wurden in Konzentrationslagern ermordet oder kamen auf Todesmärschen ums Leben. Ein Teil ihrer Familie stammt aus Görlitz.
Trotz der Gewalt und des Hasses, dem sie ausgesetzt war, hat Renate Aris nie den Mut verloren. Sie selbst entkam mehrmals nur durch Zufall dem Tod und überlebte dank mutiger Entscheidungen ihrer Mutter und dem Glück, in entscheidenden Momenten verschont zu bleiben. Ihre Geschichte ist nicht nur eine Erinnerung an das Unvorstellbare, sondern auch ein Appell, aus der Geschichte zu lernen und die Erinnerung an diese Verbrechen zu bewahren.
Renate Aris engagiert sich seit vielen Jahren für die Aufklärung über den Holocaust und spricht regelmäßig vor Schulen, Universitäten und anderen Einrichtungen. Für ihren unermüdlichen Einsatz zur Erinnerungskultur wurde sie unter anderem mit dem Sächsischen Verdienstorden und dem Ehrenpreis des Chemnitzer Friedenspreises ausgezeichnet.


Einladung zur Ausstellungseröffnung |
Helene Isolde Rossner - Porträts von Holocaustüberlebenden
Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung wird am 27. Januar 2025 um 16:30 Uhr im Kulturforum Görlitzer Synagoge, Otto-Müller-Straße 3, die Ausstellung „Porträts von Holocaustüberlebenden“ von Helene Isolde Rossner eröffnet. Dieser einzigartige Porträtzyklus entstand aus intensiven Begegnungen, die während der Arbeitseinsätze der Sächsischen Israelfreunde in den Jahren 2016 und 2019 in Israel möglich wurden. Neben praktischen Renovierungsarbeiten öffneten sich Türen zu bewegenden Gesprächen und tiefen persönlichen Verbindungen mit Holocaustüberlebenden. Besonders im Café Europa in der israelischen Stadt Hadera, einem lebendigen Treffpunkt für viele Überlebende, entstanden in enger Abstimmung mit der Leitung und im Einverständnis der Porträtierten eindrucksvolle Zeichnungen.Jedes Porträt erzählt nicht nur eine individuelle Geschichte, sondern trägt das Vermächtnis eines ganzen Lebens in sich – festgehalten mit feinem Strich, lebendigen Farben und einem tiefen Respekt vor den dargestellten Persönlichkeiten.
Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist kostenfrei.
Darüber hinaus ist die Ausstellung bis Ende März (Freitag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr geöffnet) zu den regulären Eintrittspreisen erlebbar.

 

 

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  • 27. Januar 2025
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